Wiedersehen mit alten Freunden und neuen Feinden
Der Autor versteht es, verschiedene Handlungsstränge im Verlauf des Buches zu einem zusammenzuziehen, ähnlich wie es auch schon in Kinder des Judas der Fall war. Doch auch der gewohnt gute Schreibstil von Heitz täuscht nicht gänzlich darüber hinweg, dass sich das eine oder andere im Buch wie zum zweiten Mal durchgekaut anfühlt. Teilweise kann der Leser beim schmökern nur auf das Ende der Erzählung warten, wenn ihm das Schicksal so manchen Protagonisten aus dem ersten Teil bereits bekannt ist. Insbesondere dann, wenn der Leser nicht besonders enttäuscht über das Ableben der entsprechenden Figur gewesen sein sollte. So handelt es sich bei Judassohn rein inhaltlich letztlich um eine halbgare Fortsetzung mit dem Versuch, eine erzählerische Lücke des Vorgängers zu füllen. Etwas beliebig wirkt dabei das Einbinden historischer Personen, wie etwa der Maquis de Sade, der so schnell wieder verschwindet, wie er aufgetaucht.
Judastochter Scylla ist nicht aus der Welt
Leser die vor allem auf die Fortsetzung der Geschichte von Hauptprotagonistin Scylla warten, können sich auf den dritten Teil der Triologie Judastöchter freuen.